Für jeden Schriftsteller kommt einmal der Moment, in dem er sein fertiges Manuskript einsenden …
Self Publishing
Self Publishing: Unabhängigkeit für AutorenVeröffentlichung im Selbstverlag
Bevor ein Schriftsteller ein fertiges Buch in Händen halten kann, ist sehr viel mehr Arbeit notwendig, als sich ein Leser normalerweise vorstellen kann. Das eigentliche Manuskript ist dabei nur der Anfang. Der Text muss auch auf mögliche Fehler durchgesehen und von einem sachkundigen Lektor für die Veröffentlichung vorbereitet werden. Bevor das Buch gedruckt werden kann, muss auch das Layout und das Cover professionell gestaltet werden. Schließlich müssen auch alle rechtlichen Fragen berücksichtigt und der Vertrieb ebenso wie die eventuelle Werbung organisiert werden. All diese Aufgaben übernimmt im Normalfall der Buchverlag.
Wer sich dafür entscheidet, seine Bücher im Selbstverlag zu veröffentlichen, übernimmt alle Tätigkeiten selbst und ist damit Schriftsteller und Verleger in Personalunion. Auch wenn dies sehr viel mehr Arbeit bedeutet, erhöhen sich damit auch gleichzeitig die Möglichkeiten, ein Buch zu platzieren, das für ein besonderes Zielpublikum gedacht ist oder von etablierten Verlagen nicht in deren Programm aufgenommen wurde. Ein Buch im Selbstverlag zu veröffentlichen, spricht dabei auch keineswegs gegen die Qualität des Textes, wie verschiedene spätere Bestseller bereits gezeigt haben. Allerdings ist es wichtig, sich vorher ausführlich mit der juristischen Seite zu befassen, da die Gründung eines eigenen Kleinstverlags nicht nur beim Gewerbeamt, sondern auch beim Finanzamt angemeldet werden muss. Kenntnisse im Urheberrecht und Vertriebswesen sind ebenfalls unabdingbar.
Self Publishing mit Hilfe eines Dienstleisters
In den letzten Jahrzehnten hat sich der Buchmarkt sehr verändert. Heute muss ein Buch nicht gedruckt und gebunden in einer Buchhandlung vorrätig sein, um seine Leser zu erreichen. Es kann auch als Textdatei vorliegen und erst kurz nach dem Kauf gedruckt und verschickt werden oder als E-Book in Sekundenschnelle bei dem Käufer ankommen. Dadurch entfallen nicht nur die Druck- und Lagerkosten, sondern über das Internet lässt sich auch problemlos das passende Publikum erreichen. Selbst über die großen Online-Buchhandlungen werden inzwischen selbst produzierte E-Books und Books-on-Demand vertrieben.
Schriftsteller, die sich auf das eigentliche Schreiben konzentrieren und sich nicht um die praktischen Details kümmern wollen, aber trotzdem Self Publishing einer Veröffentlichung bei einem herkömmlichen Buchverlag vorziehen, können sich an einen der zahlreichen Dienstleister wenden. Diese bieten häufig neben der formellen Aufbereitung des Manuskripts für den Druck weitere Dienstleistungen wie ein Lektorat oder aktives Marketing an. Vor Vertragsabschluss sollten aber die Konditionen gründlich geprüft werden, da es in diesem Bereich nicht wenige Zuschussverlage und andere unseriöse Anbieter gibt. Aber auch bei seriösen Webseiten kann sich ein Vergleich der Preise und angebotenen Services durchaus sich lohnen.
Chancen und Risiken von Self Publishing
Besonders für Schriftsteller, die sich auf einen bestimmten Bereich abseits des Massengeschmacks spezialisiert haben, ist Self Publishing oft eine gute Methode, um das eigene Buch zur Veröffentlichung zu bringen. Die etablierten Verlage haben oft ein eng umgrenztes Verlagsprogramm und lehnen deshalb auch gute, aber nicht dazu passende Werke ab, zumal sehr viele Autoren unverlangt ganze Manuskripte einsenden. Dies gilt nicht nur für Sachbücher zu eng umgrenzten Themen, sondern durchaus auch für belletristische Werke bestimmter Genres. Im Bereich Fantasy und Science Fiction ist beispielsweise Self Publishing dank einer sehr aktiven Fan-Gemeinde inzwischen sehr häufig zu finden.
Ein finanzielles und unternehmerisches Risiko besteht nur dann, wenn ein eigener Selbstverlag gegründet wird, da hierbei bereits vor dem Verkauf des ersten Buches Kosten für Herstellung, Lagerung und Marketing entstehen. Wenn die Dienste eines Anbieters in Anspruch genommen werden, der sich auf Books-on-Demand oder E-Books spezialisiert hat, entstehen zwar ebenfalls im Vorfeld Kosten, diese sind aber deutlich geringer. Gleichzeitig ist die Gewinnspanne wesentlich höher als bei einer Veröffentlichung durch einen klassischen Buchverlag. Wenn ein angehender Autor sich die notwendige Vorarbeit selbst zutraut und sich auf die Veröffentlichung im E-Book-Format auf Online-Plattformen beschränkt, kann er sein Risiko weiter minimieren. Die Chancen sind dagegen umso größer, denn nicht nur fließt der Großteil des Verkaufspreises dem Schriftsteller zu, sondern bei einem entsprechenden Erfolg des Buchs können sich auch etablierte Verlage schließlich an einer Veröffentlichung interessiert zeigen.