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Buch schreiben & Autor werden

Wie schreibe ich ein Buch?

Zum Schriftsteller muss man geboren sein. So oder ähnlich lautet ein weitverbreitetes Vorurteil über das Schreiben. Die gute Nachricht ist: Es trifft nicht zu. Wer ein Buch schreiben will, braucht mehr Sachkenntnis, Übung und Disziplin als Talent oder gar Genie. Dabei ist Schreiben nur ein Teil der schriftstellerischen Arbeit.

Auf die erste Frage: Wie schreibe ich eine gute Geschichte? folgt unweigerlich die zweite: Wo kann ich mein Werk veröffentlichen? Für angehende Autoren, die noch nicht bei einem Verlag unter Vertrag sind, geht die Arbeit weiter, auch wenn ihr Roman längst fertig ist.

Schreiben und verlegen

Buch schreiben & Autor werden

Sie müssen eine Möglichkeit finden, ihr Buch an die Öffentlichkeit zu bringen. Dazu stehen ihnen zwei Wege offen. Sie können sich mit ihrem Manuskript bei einem Verlag bewerben oder sie verlegen ihr Buch selbst im Books-On-Demand-Verfahren oder im ePublishing. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Verlagsautoren bekommen verhältnismäßig geringe Tantiemen, profitieren aber in puncto Marketing und Reichweite. Selbstverleger müssen sich um Lektorat, Covergestaltung und Werbung selbst kümmern, verdienen aber anteilig mehr an jedem Verkauf und bleiben in Besitz aller Rechte an ihrem Werk.

Buch schreiben und Autor werden
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Eine gute Geschichte nimmt den Leser mit auf eine emotionale Reise.

Das sollten angehende Autoren mitbringen

Ein guter Autor hat nicht nur Spaß am Geschichtenerzählen. Er zeichnet sich auch dadurch aus, dass er seine Arbeit ernst nimmt und bereit ist, Zeit und Mühe in seine Texte zu investieren. Dabei ist das Schreiben nur der erste Schritt auf dem Weg zum Schriftsteller. Ihm folgt die Suche nach Möglichkeiten, das eigene Werk zu verlegen. Ein Prozess, der mitunter mehr Zeit in Anspruch nimmt, als es dauert, ein Buch zu schreiben. Wer als Schriftsteller den Durchbruch schaffen will braucht daher einen langen Atem und mitunter eine hohe Frustrationstoleranz.

Unerlässlich für einen guten Erzähler ist außerdem die Fähigkeit zur Selbstkritik und die Bereitschaft, die eigenen schriftstellerischen Fähigkeiten immer weiter auszubilden. Eigene Lebenserfahrung und das Interesse an anderen Lebenswegen und Charakteren, die den eigenen Werten vielleicht konträr gegenüberstehen sind ebenfalls hilfreiche Eigenschaften für Autoren. Auch ein gewisses Maß an Ehrgeiz und Durchhaltevermögen sind nötig, um sich zwischen den Tausenden von E-Books und Romanen, die jedes Jahr im klassischen Buchhandel und im Self-Publishing erscheinen, zu bestehen.

Kreativität

Wer ein Buch schreiben will, braucht Fantasie und Freude daran, sich sprachlich auszuprobieren. Er muss seine Leser mit spannenden Geschichten unterhalten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Liebesgeschichte oder einen Krimi handelt. Spannung beim Leser entsteht, wenn ihn Konflikt und Lösung der Geschichte fesseln, wenn sie zugleich glaubhaft und überraschend ausgearbeitet sind. Dabei besitzen kreative Autoren die innere Freiheit, ausgetretene Pfade des Denkens zu verlassen und ungewöhnliche Lösungen für ungewöhnliche Probleme zu erfinden.

Selbst altbekannte Geschichten lassen sich so auf eine neue Weise erzählen, die den Leser verblüfft und begeistert. Wie aber schreibe ich eine Geschichte, die diesen Ansprüchen genügt? Vielleicht, indem ich mich daran erinnere, dass die Fähigkeit, den Herausforderungen und Konflikten des Lebens mit immer neuen Lösungen zu begegnen, in jedem Menschen schlummert. Und oft braucht es gar nicht viel, um sie auf das Schreiben zu übertragen. Eine ganz praktische Hilfe sind Schreibübungen, die nicht darauf abzielen, stilistisch perfekte Texte zu produzieren, sondern frei und kreativ zu schreiben.

Freude am Lesen und Schreiben

Wer gerne liest, ist nicht zwangsläufig ein geborener Schriftsteller. Er hat seinen nicht-lesenden Kollegen jedoch einiges voraus. Schließlich ist er, bewusst oder unbewusst, mit der Struktur geschriebener Geschichten vertraut. Je nach Umfang der eigenen literarischen Vorlieben hat er einen guten Überblick über die unterschiedlichen Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen. Er hat selbst erfahren, wie Sprache wirken kann, wie es sich anfühlt, sich ganz in der fiktiven Welt eines Romans zu verlieren. Es gibt jedoch auch Autoren, die in ihrer Freizeit nur selten ein Buch zur Hand nehmen. Sie sind mehr an ihrem eigenen Schaffen interessiert und fürchten vielleicht, ihr Stil könnte verwässern, wenn sie die Texte anderer lesen. Die meisten Schreiblehrer stimmen aber darin überein, dass angehende Schriftsteller gute Geschichten lesen müssen, um zu lernen, wie man sie schreibt.

Wie schreibe ich nun aber einen Liebesroman, wenn ich privat Krimis bevorzuge? Oder soll ich mich lieber an den Texten orientieren, die ich selbst lese? Hier lautet die Antwort eindeutig: ja. Wer mit Fantasyliteratur nichts anfangen an, sollte nicht gerade Vampire zum Thema seines ersten Romans machen. Oder er macht sich mit mehreren, bekannten Werken des Genres vertraut, bevor er sich an den Schreibtisch setzt. Schriftsteller schreiben leichter, flüssiger und besser über Themen, die sie begeistern. Das spüren Leser. Deshalb machen Sie es sich zum Einstieg nicht unnötig schwer, sondern entscheiden Sie sich für ein Genre und einen Stil, in dem Sie schon immer erzählen wollten.

Zeit und Geduld

Von so manch erfolgreichem Song heißt es, er sei auf einer Serviette im Flugzeug das erste Mal niedergekritzelt und kurz nach der Landung in einem Studio eingespielt worden. Von den Bestsellern unter den Büchern sind solche Anekdoten hingegen nicht bekannt. Die Idee für eine gute Geschichte mag schnell gefunden sein. Das Buch zu schreiben braucht in der Regel viel Zeit. Umso mehr, wenn es sich um ein Thema handelt, für das der Autor im Vorfeld recherchieren muss, beispielsweise um einen historischen Stoff oder einen Wissenschaftskrimi. Es gibt Schriftsteller, die mit der Recherche für ihr Buch Monate zubringen, ohne ein Wort der Geschichte niederzuschreiben.

Für jene Autoren, die über einen Verlag veröffentlichen wollen, geht das Geduldsspiel erst richtig los, wenn sie ihr Manuskript versandt haben. Sie warten mitunter monatelang auf eine Antwort, die manchmal nur aus einer schnöden Standardabsage besteht. Kaum Leerlauf haben Schriftsteller, die ihr Werk im Self-Publishing veröffentlichen. Mit dem richtigen Know-how verlegen sie ihr Buch innerhalb von wenigen Stunden. Durchhaltevermögen ist aber auch hier gefragt. Gerade bei Erstlingswerken dauert es mitunter lang, bis sich die ersten, positiven Rezensionen auf der Produktseite versammeln.

Fähigkeit zur Selbstkritik

Es gibt Schreiber, die auf jedem Wort und jedem Komma in ihrem Text bestehen. Sie sind am Ende vielleicht mit ihrem eigenen Schaffen zufrieden, haben unter Umständen aber Schwierigkeiten einen Verlag oder eine Leserschaft zu finden, die diese Meinung teilt. Die Fähigkeit hingegen, die eigenen Texte kritisch auf Stil, Wirkung und Lesbarkeit zu überprüfen, steigert die Chancen auf Erfolg. Wie aber schreibe ich selbstkritisch? Beispielsweise indem ich meine Texte noch während des Schreibens daraufhin überprüfe, ob sie wirklich das ausdrücken, was ich sagen will oder ob ich Metaphern und Begriffe ungenau verwende. Gute Texte brauchen Zeit, sie entstehen selten gleich beim ersten Entwurf.

Lebenserfahrung

Auch ein gewisses Maß an Lebenserfahrung zählt zu den Qualitäten, die einen erfolgreichen Autor auszeichnen. Das bedeutet nicht, dass nur Menschen jenseits der 40 gute Schreiber sind. Es gibt viele junge Schriftsteller, die große Erfolge feiern. Ein 18-Jähriger kann beispielsweise problemlos aus dem Leben eines Teenagers erzählen. Dass ihm eine Geschichte über einen Familienvater, der frisch geschieden ist und um das Sorgerecht für seine Kinder kämpft, ebenso gelingt, ist zumindest am Anfang seiner Autorenlaufbahn eher unwahrscheinlich. Daraus folgt nicht, dass Schriftsteller nur über Dinge schreiben sollten, die ihnen aus ihrem eigenen Leben vertraut sind.

Sie sollten aber einschätzen können, inwieweit ihre persönlichen Erfahrungen ausreichen, um eine bestimmte Geschichte zu erzählen. Wie schreibe ich beispielsweise glaubhaft über das Leben in einem Hospiz, wenn ich selbst nie mit Sterbenden zu tun hatte? Dazu muss ich mich mit Menschen austauschen, die beruflich oder persönlich von dem Thema betroffen sind. Ich muss recherchieren und Interviews führen, um meine fehlende Erfahrung wettzumachen. Anfängern wird daher empfohlen, sich eher auf Geschichten zu konzentrieren, die ihr eigenes Leben so oder ähnlich geschrieben hat.

Empathie

Gute Geschichten leben von spannenden, plausiblen Charakteren, deren Erlebnisse den Leser fesseln. Schriftsteller brauchen Empathie, um lebensechte Figuren zu erfinden. Sie müssen sich also in die Personen ihrer Geschichte einfühlen können, auch wenn diese Dinge tun, die sie selbst nie tun würden. Ähnlich wie Schauspieler schlüpfen sie in ihre Figuren wie in Rollen, die sie verkörpern, solange sie schreiben. Gute Autoren besitzen Menschenkenntnis und können sich in den Ermittler, von dem sie erzählen ebenso einfühlen wie in den Mörder, den er jagt. Dazu braucht es kein Psychologiestudium. Der Autor sollte aber neugierig sein auf Lebensentwürfe, die nicht seinem eigenen entsprechen und Interesse an menschlichen Verhaltensweisen, Stärken und Schwächen mitbringen.

Ehrgeiz

Viele Hobbyautoren haben einen unfertigen Text in ihrer Schreibtischschublade liegen. Aber nur wenige schaffen es, ein Buch zu schreiben, das sie Verlagen anbieten können. Der Unterschied liegt dabei weniger im Talent als vielmehr im Willen, den Traum vom Schreiben wahr zu machen. Wer mit seinen Texten an die Öffentlichkeit will, braucht Ehrgeiz. Nicht nur, um eine umfangreiche Arbeit wie einen Roman fertigzustellen, sondern auch um kreative Durststrecken, Absagen und ausbleibende Erfolge zu verkraften. Autoren, die ihre Bücher selber drucken, müssen außerdem viel Zeit und Energie ins Marketing stecken, damit Leser auf sie aufmerksam werden.

Alles beginnt mit einer Idee

Jedes Buch beginnt mit einer Idee, vielleicht einem Zeitungsartikel, einem Satz, einem Bild aus einem Traum. Ganz gleich, ob es sich dabei um eine Novelle oder ein Werk von tausend Seiten Umfang handelt. Ideen für mögliche Geschichten können angehende Schriftsteller überall finden. In den Gesprächen ihrer Sitznachbarn im Zug, in der Tageszeitung, in ihrer Familiengeschichte, aber auch bei ihrem eigenen Lieblingsautor. Wichtig ist, sie rechtzeitig niederzuschreiben. Viele Schriftsteller halten zu diesem Zweck ein Notizbuch bereit. Darüber hinaus gibt es Techniken wie das Brainstorming, mit denen Schreibende ihrer Kreativität auf die Sprünge helfen können.

Ideen durch Brainstorming finden

Brainstorming ist eine Methode zur kreativen Ideenfindung, die von dem US-amerikanischen Autor Alex F. Osborn erfunden wurde und üblicherweise in der Gruppe stattfindet. Den Teilnehmern wird eine Problemstellung oder ein Thema genannt, für das sie Lösungen suchen sollen. Ein Moderator schreibt jede dieser Lösungsmöglichkeiten auf. Brainstorming kann also genauso gut alleine an Schreibtisch oder Flipchart durchgeführt werden. Ganz wichtig ist es, den Gedanken und Assoziationen freien Lauf zu lassen und sie nicht bereits im Vorfeld zu sortieren oder gar zu zensieren. Alles, was Ihnen beim Brainstorming einfällt, gehört aufgeschrieben, auch wenn es Ihnen unlogisch, kitschig, banal oder klischeehaft erscheint.

Jeder Mensch trägt einen inneren Zensor in sich, der sich aus Überzeugungen davon, was gut und was schlecht ist, zusammensetzt. Im Alltag hilft er uns bei der Orientierung, beim Schreiben hingegen wirkt er eher hinderlich. Schließlich sortiert er von vorneherein Ideen aus, die ihm zu gewagt, weit hergeholt oder gar unanständig erscheinen, aus einer guten Erzählung aber eine außergewöhnliche Geschichte machen könnten. Die freie Assoziation beim Brainstorming ist ein gutes Mittel, um ihn zumindest zeitweise auszuschalten und vollen Zugang zum eigenen, kreativen Potenzial zu erhalten.

Inspirieren lassen ohne zu klauen

Bei der Ideenfindung ist es durchaus legitim, sich an Geschichten und Schriftstellern zu orientieren, die man selbst gerne mag. Manche Schreiblehrer empfehlen ihren Schülern sogar, die eigenen Lieblingsautoren probeweise zu imitieren, um ein Gefühl für unterschiedliche Schreibstile zu entwickeln. Sobald es aber um ganze Textpassagen, Figuren oder Handlungsstränge geht, die einem bereits veröffentlichten Werk entnommen werden, besteht die Gefahr der Urheberrechtsverletzung mit all ihren rechtlichen und finanziellen Folgen. Das gilt übrigens auch, wenn Sie in Ihrem Roman aus anderen Geschichten, Liedtexten oder Gedichten zitieren wollen. Recherchieren Sie also lieber frühzeitig, ob Sie bei Ihrem schriftstellerischen Vorhaben Urheberrechte berücksichtigen müssen.

Die Entwicklung einer Grundgeschichte

Die Grundgeschichte ist das Gerüst, das der Autor im weiteren Schreibprozess ausbaut und verkleidet. So wie der grundlegende Aufbau eines Hauses nicht mehr verändert werden kann, wenn bereits die Böden verlegt und die Wände tapeziert werden, sollte der Autor an seiner Grundgeschichte festhalten und sie nicht mehr abändern, wenn er bereits zu schreiben begonnen hat. Nachträgliche Änderungen an der Grundidee führen oft dazu, dass Charaktere und Handlungsstränge nicht mehr stimmig sind und die Erzählung ihre Ausrichtung verliert. Dabei ist es ganz normal, dass im Laufe des Schreibprozesses neue Ideen auftauchen. Sie sollten aber nur dann in die Geschichte integriert werden, wenn sie der grundlegenden Idee nicht widersprechen. Nehmen Sie sich also ruhig Zeit, Ihre Grundgeschichte präzise und sorgfältig zu entwerfen. Sie ist das Gerüst, mit dem Sie bis zur Fertigstellung Ihres Werkes arbeiten müssen.

Setting finden

Als Setting einer Geschichte bezeichnet man den räumlichen, geschichtlichen und sozialen Rahmen, in dem sie stattfindet. Wer eine Liebesgeschichte schreiben will, muss sich beispielsweise entscheiden, ob die Romanze in der Gegenwart spielt oder besser ins 18. Jahrhundert passt, ob die Liebenden Studenten, Adelige oder gar fantastische Wesen wie Elfen oder Vampire sind. Eng mit der Wahl des Settings ist daher der Rechercheaufwand verknüpft, den der Autor leisten muss. Um über das Leben am Hof des Sonnenkönigs Ludwigs XIV. schreiben will, muss ich beispielsweise mehr recherchieren, als wenn meine Geschichte in meinem eigenen beruflichen und sozialen Umfeld spielt.

Doch auch Schriftsteller, die ein Buch schreiben, das von einer fantastischen Welt handelt, sollten darauf achten, dass ihr Setting stimmig ist. Schließlich hat auch eine fantastische Welt eine Legende und funktioniert nach bestimmten Regeln, die der Autor gestalten und einhalten muss. Autoren, die sich erstmals an eine größere Geschichte wagen, sollten daher ein Setting wählen, in dem sie sich bereits auskennen oder von dem sie so begeistert sind, dass ihnen die nötige Recherchearbeit leicht von der Hand geht. Je präziser Sie das Setting Ihrer Geschichte ausarbeiten, desto runder und lebensechter wirkt die Welt, in die Sie Ihre Figuren stellen.

Charaktere entwickeln

Erfolgreiche Geschichten leben von starken Figuren. Deren Beweggründe müssen weder gut, noch muss ihr Charakter tadellos sein. Im Gegenteil, ein zu glatter, moralisch unantastbarer Charakter wird von den meisten Lesern als langweilig empfunden. Selbiges gilt für Figuren, deren Boshaftigkeit keine Tiefenschärfe hat. Sie wirken eher wie Karikaturen und der Leser nimmt sie nicht ernst. Wie aber schreibe ich einen fesselnden, stimmigen Charakter mit Stärken und Schwächen? Wie wir auf Situationen reagieren, hat viel damit zu tun, welche Erfahrungen wir in unserem Leben gemacht haben, woher wir kommen und welches Selbstverständnis wir haben. Ich muss meinen Figuren daher eine Geschichte verleihen, die ihre Motivationen, Ängste, Eigenheiten und Sehnsüchte erklärt. Sie muss kein Bestandteil des Romans werden. Als Autor sollte ich sie jedoch stets im Hinterkopf behalten.

Manuskript erstellen

Es gibt Autoren, die schreiben einfach ins Blaue hinein. Die meisten jedoch beginnen erst dann mit dem eigentlichen Text, wenn ihre Recherche vollständig ist und Grundgeschichte, Setting und Figuren festgelegt sind. Erst wenn der Text vom ersten Satz bis zum letzten Punkt geschrieben ist, haben sie eine Arbeit, die sie einem Verlag anbieten oder selbst drucken können. Manche arbeiten am besten, wenn sie die Geschichte in der Reihenfolge ihrer Kapitel niederschrieben. Andere konzentrieren sich zunächst auf die Schlüsselstellen der Erzählung und gestalten weniger wichtige Kapitel später aus. Welche Arbeitsweise Ihnen besser liegt, müssen Sie selbst ausprobieren.

In jedem Fall ist es hilfreich, strukturiert vorzugehen und nicht wie wild von einem Kapitel zum nächsten zu springen, sobald es an einer Textstelle hakt. Auch formal gibt es bei der Erstellung eines Manuskripts einiges zu beachten. Verlage arbeiten mit sogenannten Normseiten. Eine Normseite besteht aus 30 Zeilen mit jeweils 60 Anschlägen und kann mit jedem Textverarbeitungsprogramm erstellt werden. Im Self-Publishing wiederum müssen die Textdateien zunächst in das benötigte E-Book-Format konvertiert werden. Anbieter wie Amazon, Neobooks und Co. stellen hierzu ausführliche Anleitungen bereit.

Fan Fictions als Fingerübung

Als Fan Fiction bezeichnet man Geschichten, die auf berühmten Buch- oder Comicreihen basieren und vorzugsweise von deren Anhängern geschrieben werden. Etwa, weil sie nicht genug von ihren Lieblingsfiguren bekommen können oder sich andere Entwicklungen in der Geschichte wünschen, als der Autor des Originals niedergeschrieben hat. Manchmal gewinnt Fan Fiction selbst so viele Anhänger, dass sie als eigenständiges Werk erscheint. Ein neueres Beispiel hierfür ist E.L. James deren Shades Of Grey Romane ursprünglich als eine erotische Fan Fiction von Stephenie Meyers Twilight-Saga konzipiert waren

Fan Fiction ist ein gutes Übungsfeld für angehende Autoren, weil sie auf bereits fertige Charaktere und Handlungsstränge zurückgreifen können, die sich in einem festgelegten Setting bewegen. Sie müssen das Rad also nicht von Neuem erfinden, sondern können mit bereits vorgefertigten Bauteilen experimentieren. Beispielsweise indem sie sich eng an die ursprüngliche Geschichte halten und sie um Aspekte erweitern, die sie im Original vermisst haben. Oder sie entfernen sich weit von der Idee des Autors, machen aus dem Bösewicht den Helden und lernen so spielerisch, welche Konsequenzen sich aus welchen Veränderungen ergeben.

Die Bestandteile einer guten Geschichte

Eine fesselnde Geschichte gleicht einer verdichteten Version der Wirklichkeit, ohne die vielen, banalen Nebenepisoden des Alltags. Das gilt auch für fantastische Geschichten. Denn die Gefühle, die der Leser empfindet, sind real. Dabei ist der Aufbau guter Geschichten seit den Zeiten des antiken Dramas gleich. Sie bestehen aus einer Einleitung, die den Leser in das Thema einführt und Hauptfiguren und Setting vorstellt. Darauf folgt der Hauptteil, in dem die Handlung Fahrt aufnimmt und sich auf das grundlegende Problem zuspitzt, für das eine Lösung gefunden werden muss. Der Moment der Lösungsfindung ist zugleich der Höhepunkt der Geschichte. Ihm folgt der Schluss, der alle Fäden zusammenführt und den Leser aus der fiktiven Welt der Erzählung in die Wirklichkeit entlässt. Bestenfalls mit einem Lächeln auf den Lippen oder Tränen in den Augen. Geschichten, denen Teile dieses Aufbaus fehlen, werden vom Leser als unvollständig, holprig oder uninteressant empfunden.

Einleitung

Die Einleitung informiert den Leser darüber, wo er sich befindet und mit welchen Figuren er es zu tun hat. Dabei sollten Sie Setting und Charaktere nicht erschöpfend behandeln, sondern nur die Informationen preisgeben, die zum gegenwärtigen Stand der Erzählung von Bedeutung sind. Befindet sich der Held zu Beginn der Geschichte in einem Basislager am Mount Everest, ist es beispielsweise wichtig zu wissen, wie es um seine bisherigen Bergerfahrungen steht und ob er an gesundheitlichen Einschränkungen leidet. Dass er gerne Apfelkuchen isst und drei entfernte Cousinen hat, die er nur an Weihnachten sieht, ist hingegen unerheblich. Bei der Einleitung sollten Sie sich also auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich die Informationen, die Sie brauchen, um die Handlung Ihrer Geschichte in Gang zu setzen.

Hauptteil

Im Hauptteil entfaltet sich der grundlegende Konflikt der Erzählung. Der Ermittler wird mit den Taten eines Serienmörders konfrontiert und nimmt die Verfolgung auf, wodurch er sich selbst in Gefahr bringt. Das Liebespaar wird durch Missverständnisse oder Intrigen auf eine harte Probe gestellt. Egal, für welche Geschichte Sie sich im Detail entscheiden, im Kern kreist sie um ein Problem und dessen Lösung. Dabei kommt es zu Verwicklungen und Rückschlägen. Äußere Umstände zwingen die Figuren zu Reaktionen, mit denen sie weitere Ereignisse in Gang setzen. Im Hauptteil allerdings wird der Konflikt nicht entschieden, dies geschieht später auf dem Höhepunkt der Geschichte.

Höhepunkt

Der Höhepunkt einer Erzählung ist der Moment, in dem sich der Protagonist für eine der vielen Lösungsmöglichkeiten für sein Problem entscheidet. Das muss keine Lösung im Sinne eines Happy Ends sein. Sie kann genauso gut darin bestehen, dass er einen Rachemord begeht oder sich in den Tod stürzt. Wichtig ist, dass der grundlegende Konflikt der Geschichte seine Auflösung erfährt. Starke Lösungen dürfen überraschen, müssen für den Leser aber stimmig sein. Auf Grundlage der Informationen, die er über den Protagonisten hat, sollte er dessen Entscheidung also nachvollziehen können, selbst wenn er sie moralisch verwerflich findet oder selbst eine andere Wahl getroffen hätte.

Schluss

Ähnlich wie bei der Einleitung sollten Autoren auch auf den Schluss ihrer Erzählung nicht zu viel Text verwenden. Gerade Anfänger neigen dazu, mehrere Enden aneinanderzureihen. Sie schreiben also ein Happy End für das Liebespaar, ein weiteres halbes Kapitel über den Verbleib der bösen Intrigantin und fügen dem noch eine endgültige Betrachtung über den Sinn der Liebe und des Lebens an. Zu viele Schlusspassagen verwässern aber die Wirkung des Textes. Dabei können Sie am Schluss der Geschichte durchaus lose Fäden aus untergeordneten Handlungssträngen aufnehmen und mit dem Hauptplot verknüpfen. Oder Sie fügen einen Twist hinzu, der die Geschichte auf den Kopf stellt. In jedem Fall aber sollten Sie sich kurzfassen und für ein Schlussbild entscheiden.

Der klassische Spannungsbogen

Als Spannungsbogen bezeichnet man den Wechsel zwischen Textpassagen, die im Leser Spannung, das heißt starke Gefühle, erzeugen und Textpassagen, die ruhigeren Charakters sind und der Einordnung vergangener oder der Vorbereitung zukünftiger Ereignisse dienen. Diese Abwechslung ist wichtig, weil sie dem Rhythmus menschlicher Aufmerksamkeit entspricht. Zuviel Spannung überfordert den Leser und schlägt irgendwann ins Gegenteil um. Er schweift mit seinen Gedanken ab und verliert die emotionale Bindung an die Geschichte. Einen klassischen Spannungsbogen können Sie sich daher als Wellenmuster vorstellen, bei dem auf Phasen erst langsam und dann schnell ansteigender Spannung Phasen der Entspannung folgen.

Was ist ein MacGuffin

Der Begriff selbst stammt aus einer anderen Kunstform, dem Film. Er kann aber genauso wirkungsvoll auf die Literatur übertragen werden. Geprägt wurde er von dem berühmten Regisseur Alfred Hitchcock. Dieser bezeichnete das Objekt der Begierde, um das sich eine Geschichte dreht, ohne dass es selbst je näher bestimmt wird, als MacGuffin. Dabei kann es sich sowohl um einen Gegenstand als auch um eine Person handeln. Ein klassischer MacGuffin ist beispielsweise ein Koffer, der geheime Pläne enthält und hinter dem Polizisten und Gangster herjagen, wobei ihn mal die eine, mal die andere Seite in ihren Besitz bringt. Typischerweise werden MacGuffins in Kriminalgeschichten oder Thrillern eingesetzt. Sie können aber auch in Dramen eine wichtige Rolle für die Motivation der Figuren spielen. Für angehende Autoren sind sie ein gutes Mittel, um eine Geschichte ins Rollen zu bringen, die Handlung weiter voranzutreiben und beim Leser Spannung zu erzeugen.

Emotionen transportieren

Eine gute Geschichte nimmt den Leser mit auf eine emotionale Reise. Wie aber schreibe ich so, dass meine Leser die Leiden, Ängste und Sehnsüchte meiner Figuren teilen? Ein Schreiblehrer würde in etwa antworten: Indem Sie nicht schreiben, was die Figur empfindet, sondern die Situation, in der sich die Figur befindet, so beschreiben, dass der Leser von ganz alleine darauf kommt, was die Figur fühlt - weil er es selbst fühlt. Dafür brauche ich eine präzise, bildhafte Sprache. Bildhaft zu schreiben, bedeutet jedoch nicht, möglichst viele Adjektive aneinanderzureihen, sondern vielmehr konkrete Bezeichnungen und Bilder abstrakten Begriffen vorzuziehen. Eine Figur, die schlimmen Liebeskummer leidet, ist nicht einfach traurig. Sie zittert des Nachts in Fieberträumen und schlafwandelt durch die Tage. Was sie isst, zerfällt in ihrem Mund zu trocken Sand und Staub, was sie anblickt, wird trist und grau.

Tipps für angehende Autoren

Wer erfolgreich ein Buch schreiben will, sollte Geduld mitbringen und die Bereitschaft, gründlich an den eigenen Texten und Fertigkeiten zu feilen. Dabei ist der Austausch mit anderen Autoren, mit Lektoren und Menschen, die beruflich mit dem Schreibhandwerk zu tun haben, unerlässlich. Unabhängig davon, ob es sich um persönliche Begegnungen im Rahmen eines Schreibzirkels oder um den Austausch in einem Onlineforum handelt. Hilfreich ist es, seine Erwartungen und Fähigkeiten immer wieder an der Wirklichkeit zu messen und sich auch für Zeiten, in denen der Schreibfluss stockt und die Kreativität zu versiegen scheint, zu wappnen. Sie müssen nicht über Nacht zum Bestsellerautor werden, damit Ihr Schreiben zählt. Viel wichtiger ist es dranzubleiben. Denn auch beim Schreiben gilt: Übung macht den Meister.

Realistische Erwartungen

Schneller Ruhm bleibt den meisten Schriftstellern verwehrt. Viele haben jahrelang unbeachtet von einer größeren Öffentlichkeit Kurzgeschichten, Groschenromane oder Zeitungsartikel geschrieben, bevor sie ihren Durchbruch auf dem Buchmarkt feiern konnten. Veröffentlichen Autoren über einen Verlag, erhalten sie außerdem nur rund 8 Prozent des Verkaufspreises als Tantiemen. Entsprechend viele Bücher müssen sie verkaufen, um einen wirklich großen Gewinn zu machen. Eine goldene Nase verdienen sich daher die wenigsten. Das soll angehende Autoren aber nicht entmutigen. Wer regelmäßig veröffentlicht und sich einen treuen Leserkreis aufbaut, kann durchaus vom Schreiben leben, nur eben nicht auf ganz großem Fuß. Realistische Erwartungen helfen dabei, sich über kleine Erfolge zu freuen und weiterzuarbeiten, auch wenn sich nicht gleich ein Verlag findet, der das eigene Buch drucken will.

Feedback einholen

Schriftsteller stehen ihren eigenen Texten oft ambivalent gegenüber. Einerseits repräsentiert das Geschriebene das eigene Können und es steckt viel Herzblut darin. Andererseits gibt es Tage, an denen kein Wort zu treffen scheint. Das gilt umso mehr, je länger die Arbeit an einem Projekt dauert und je tiefer sich der Autor in seine Materie eingearbeitet hat. Wer schreibt, braucht daher Feedback. Dabei eignen sich Familienmitglieder und Freunde nur bedingt als Ansprechpartner. Hilfreicher ist die Kritik von Menschen, für die Schreiben mehr als nur ein Hobby ist. Beispielsweise im Rahmen von Schreibkursen oder Autorenzirkeln im Internet. Leidenschaftliche Leser, die das Genre bevorzugen, in dem Sie schreiben wollen, können Ihnen ebenfalls wertvolle Rückmeldung darüber geben, ob Sie die wichtigsten Regeln des Genres beachten und ob die Geschichte dem entspricht, was beispielsweise ein Krimi- oder Fantasyfan erwartet.

Schreibblockaden überwinden

Wie aber schreibe ich weiter, wenn mir plötzlich nichts mehr einfällt? Kaum etwas fürchten Schriftsteller mehr als jene Phasen, in denen der Schreibfluss stockt und die Ideen ausbleiben. Solche Schreibblockaden treten auf, wenn sie zu lange an ihrem Buch schreiben und sich keinen Raum für andere Beschäftigungen lassen. Auch Perfektionismus und übermäßige Selbstzweifel lähmen die Kreativität. Ein paar Tage Abstand zum Schreibtisch können hier bereits Wunder wirken. Gerade Schreiber, die hohe Ansprüche an sich stellen, profitieren außerdem von spielerischen Schreibübungen. Versuchen Sie doch einmal, statt des bestmöglichen den allerschlechtesten Text zu produzieren, den Sie je geschrieben haben. Wenn Sie regelmäßig an einer bestimmten Stelle nicht weiterkommen, kann es außerdem sein, dass Ihre Geschichte so, wie Sie sie geplant haben, nicht funktioniert. Da helfen oft nur radikale Veränderungen in Handlung oder Reihenfolge.

Austausch mit anderen Autoren im Internet

Wie jeder Beruf spezifische Herausforderungen mit sich bringt, haben auch Schriftsteller mit wiederkehrenden Problemen und Fragen zu kämpfen. Worüber soll ich mein nächstes Buch schreiben? Soll ich meine Gedichte einfach selbst drucken? Wie schreibe ich eine berührende Liebesszene, ohne kitschig zu sein? Der Austausch mit anderen Schreibenden hilft, diese Hürden zu überwinden. In fast allen größeren Städten gibt es Autorenzirkel, die regelmäßige Treffen veranstalten. Noch einfacher kommen Sie übers Internet mit anderen Schreibbegeisterten in Kontakt. In Schriftstellerforen können Sie Ihre eigenen Arbeiten einstellen und von den anderen Mitgliedern kommentieren lassen. Sie bekommen Tipps, mit denen Sie Ihre Texte verbessern können, aber auch für Ihren Schreiballtag zum Beispiel in puncto Selbstmanagement. Außerdem haben Sie an den Erfahrungen anderer Autoren mit Verlagen und Agenturen teil und gewinnen einen realistischen Einblick ins Schriftstellerdasein.

An Schreibwettbewerben teilnehmen

Schreibwettbewerbe gibt es zu allen möglichen Themen und Textgattungen, von der Lyrik über die Kurzprosa bis hin zum Auszug aus einem ganzen Roman. Manche Veranstaltungen finden regelmäßig statt und sind mit Geldpreisen dotiert, bei anderen winkt die Veröffentlichung in einer Anthologie. Je nach Wettbewerb gibt es gewisse Einschränkungen wie Altersgrenzen. Auch Ausschreibungen mit regionalem Bezug, die einen Wohnsitz des Autors in einem bestimmten Bundesland voraussetzen, sind häufig. Gewonnene Schreibwettbewerbe machen sich nicht nur gut im Autorenlebenslauf. Wer teilnimmt, lernt auch, Texte in einem limitierten Zeitrahmen und zu einem vorgegebenen Thema zu schreiben.

Bekannte Selfmade-Autoren

Auch berühmte Autoren, deren Bücher in allen Buchhandlungen der Welt stehen, mussten zu Beginn ihrer Karriere mit Rückschlägen umgehen oder haben mehrere Jahre gebraucht, bis sie ihr erstes Buch vollenden konnten. Dazu gehören beispielsweise Joanne K. Rowling, E.L. James oder Pierce Brown, der mehr als einhundert Absagen kassierte, bevor ihm der Durchbruch gelang. Manche Erstlingswerke waren echte Ladenhüter und wurden erst später zu Best- und Longsellern. Die Lebensläufe erfolgreicher Schriftsteller können angehenden Autoren helfen, den Traum vom Schreiben weiterzuverfolgen, auch wenn das x-te Absageschreiben in den Briefkasten flattert oder das neu veröffentlichte E-Book noch immer keine Downloads verzeichnen kann.

Joanne K. Rowling

Joanne K. Rowling ist die Autorin der Harry Potter-Reihe, die sich bis dato weltweit über 400 Millionen Mal verkauften. Besondere mediale Aufmerksamkeit erfuhr Rowlings Laufbahn, weil sie arbeitslos war, als sie zu schreiben begann und wenige Jahre später zu einer der reichsten Frauen Großbritanniens gehörte. Nichtsdestotrotz hatte auch sie in ihrer Anfangszeit mit Absagen zu kämpfen. Mehr als zehn Verlagshäuser lehnten den ersten Harry Potter Band ab, bevor sich einer fand, der bereit war, die Geschichte des kleinen Zauberschülers zu veröffentlichen. Auch das Schreiben selbst ging der Autorin anfangs nicht schnell von der Hand. Rowlings eigenen Aussagen nach vergingen ganze fünf Jahre, bis aus der Idee für den Roman ein fertiges Manuskript geworden war.

Stephenie Meyer

Die US-amerikanische Hausfrau und Mutter Stephenie Meyer wurde mit ihrer vierbändigen Twilight-Saga, deutschen Lesern auch als Bis(s)-Reihe bekannt, weltberühmt. Die Teenagerromanze zwischen einer Highschoolschülerin und einem Vampir machte Stephenie Meyer in zwei aufeinanderfolgenden Jahren sogar zur bestverdienenden Schriftstellerin der Welt. Hollywoodverfilmungen, bei denen sie selbst als Produzentin mitwirkte, folgten. Literaturkritiker und Feuilletonisten konnte Meyer mit ihrem jugendlich-einfachen Schreibstil zwar nicht überzeugen, ein enormer kommerzieller Erfolg war die Geschichte, zu der sie ein Traum inspiriert haben soll, aber allemal.

E.L. James

Eng mit Stephenie Meyers Erfolg verwoben ist auch die Karriere der britischen Schriftstellerin Erika Leonard, die unter dem Pseudonym E.L. James die Shades Of Grey-Trilogie verfasste. Shades Of Grey begann im Jahr 2009 als Fan Fiction zu dem damals überaus erfolgreichen ersten Band der Twilight-Saga und wurde ausschließlich auf entsprechenden Websites veröffentlicht. Später überarbeite James ihr Manuskript so, dass daraus eine eigenständige Geschichte wurde. Ein kleiner Verlag aus Australien erklärte sich bereit, den ersten Band zu verlegen. Mund-zu-Mund-Propaganda und enthusiastische Besprechungen in diversen Onlineblogs machten ihn innerhalb kürzester Zeit zum Bestseller. Bis dato ging die Trilogie über 120 Millionen Mal über den Ladentisch.

John Grisham

John Grisham ist ein US-amerikanischer Autor, dessen Justiz- und Kriminalromane sich weltweit über 270 Millionen Mal verkauften. Zehn von ihnen wurden bisher mit Hollywoodgrößen wie Tom Cruise und Julia Roberts verfilmt. Ursprünglich war Grisham als Rechtsanwalt tätig, bis ihn ein Fall so sehr beschäftigte, dass er ihn in einem Roman verarbeitete. Er brauchte knapp drei Jahre, bis er das Manuskript fertiggestellt hatte. Auch die Verlagssuche gestaltete sich schwierig. Mehr als 20 Mal wurde der Justizthriller abgelehnt, bevor ein Verlag beschloss, das Werk zu drucken. Doch bereits Grishams zweiter Roman wurde zum Bestseller, an dem sich Hollywood bereits kurz nach Erscheinen die Rechte sicherte.

Pierce Brown

Pierce Brown ist ein US-amerikanischer Schriftsteller, dem 2014 der Durchbruch auf dem amerikanischen Markt gelang. Alle drei Teile seiner Red Rising-Trilogie landeten in der Bestsellerliste der New York Times, allen voran der dritte Teil, der es bis auf Platz 1 schaffte. Vor seinem Durchbruch hatte Brown bereits sechs Bücher geschrieben, die er an verschiedene Literagenturen des Landes geschickt hatte. Er wurde von mehr als 120 Agenten abgelehnt. Das Buch, das den Beginn der Karriere markiert, schrieb er innerhalb von zwei Monaten, im Haus seiner Eltern. Der erste Band der Science-Fiction-Saga bekam so viel Aufmerksamkeit, dass sich ein großes US-amerikanisches Filmstudio bereits kurz nach Erscheinen die Filmrechte sicherte.

Einen Verlag finden

Der Schreibprozess ist nur ein Teil der schriftstellerischen Arbeit. Das Geschriebene soll schließlich auch gelesen werden. Dafür muss es vervielfältigt und gedruckt oder als E-Book ins richtige Format gebracht werden, es braucht ein Cover und sollte frei von Rechtschreibfehlern sein. Werbemaßnahmen sorgen dafür, dass möglichst viele potenzielle Leser auf das Werk aufmerksam werden. Diese Aufgaben übernimmt normalerweise der Verlag. Die Kunst für Autoren besteht nun darin, den richtigen Verleger für das eigene Buch zu finden. Dabei gibt es von vorneherein Einschränkungen, denn nicht jedes Verlagshaus ist an jeder Art von Literatur interessiert. Unverlangte Manuskripteinsendungen sind bei vielen großen Häusern sogar chancenlos. Im Gegenzug verlangen seriöse Verlage weder Druckkostenzuschüsse noch Lektoratsgebühren von ihren Autoren.

Welcher Verlag passt zu meinem Buch?

Es gibt Verlage, die sich auf fantastische Literatur spezialisiert haben, während andere vorzugsweise etablierte Autoren oder ausschließlich Lyrik drucken. Es ist daher wenig sinnvoll, ein Manuskript blind zu verschicken. Angehende Autoren sollten zunächst recherchieren, zu welchen Verlagsprogrammen die eigene Arbeit passt. Für Autoren, die mit Bezug zu einem bestimmten Bundesland, einer deutschen Stadt oder Landschaft schreiben, lohnt es sich auch, nach regionalen Verlagen zu suchen. Sie können vielleicht keine großen Auflagen bieten, verlegen aber bevorzugt Nachwuchsautoren, die mit regionalen Stoffen aufwarten können. Einen Überblick über die deutschsprachige Verlagslandschaft bieten Jahrbücher für Autoren die Internetauftritte von Lektoren- oder Schriftstellerverbänden und Internetforen.

Manuskripte einschicken

Die meisten Verlage machen auf ihrer Homepage darauf aufmerksam, dass sie für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Verantwortung übernehmen. Gerade bei großen Häusern kommt es daher vor, dass der Autor keine Antwort auf seine Einsendung erhält. Außerdem ist es unüblich, das gesamte Manuskript einzureichen, insbesondere wenn es sich dabei um einen umfangreichen Text von 300 Normseiten oder mehr handelt. Besser ist es, bereits im Vorfeld per E-Mail oder Telefon mit dem Lektorat Kontakt aufzunehmen und das eigene Projekt vorzustellen. Bei Interesse wird der Lektor ein Exposé und einen Auszug aus dem Werk anfordern und mitteilen, in welcher Form und Ausführung der Text versandt werden soll.

Mit welcher Wartezeit muss ich rechnen?

Wer zum ersten Mal ein Manuskript fertiggestellt, eingetütet und verschickt hat, kann die Reaktion der Verlage natürlich kaum erwarten. Wie lange es dauert, bis er Antwort erhält, hängt jedoch stark davon ab, ob das Manuskript unverlangt eingesandt wurde oder nicht. Hat der Autor die Einsendung bereits im Vorfeld mit dem Lektorat besprochen, bekommt er innerhalb weniger Tage oder Wochen eine erste Rückmeldung. Bei Initiativbewerbungen, die auf gut Glück verschickt werden, kann es Monate dauern, bis die Antwort eintrifft. Die Lektoren großer Verlagshäuser, die sich vor Einsendungen kaum retten können, schaffen es häufig nicht, alle Manuskripte zu lesen, die sie bekommen. Es kann also durchaus sein, dass ein Text ungelesen im Papierzerkleinerer landet. Bei kleinen Verlagen hingegen stehen die Chancen gut, innerhalb einer moderaten Zeitspanne ein ausführliches Feedback zu erhalten.

Mit Absagen umgehen

Absagen sind frustrierend und schmerzhaft. Aber sie gehören zum Schriftstelleralltag, insbesondere wenn der Autor am Anfang seiner Karriere steht und noch keine Veröffentlichungen vorweisen kann. Schreibbegeisterte brauchen mitunter ein dickes Fell, wenn sie ihre Motivation nicht verlieren wollen. Etwas anders sieht es aus, wenn es sich bei der Absage nicht um ein schnödes Standardschreiben, sondern um begründete Kritik am Text handelt. Solche Absagen können Autoren für ihre eigene Entwicklung nutzen, wenn sie es schaffen, ihren Schriftstellerstolz hintenanzustellen. Es ist schließlich ein Unterschied, ob ein Verlag grundsätzlich Gefallen äußert, das Thema aber nicht zum aktuellen Portfolio passt oder ob der Lektor inhaltliche und stilistische Mängel bemerkt, die jedem Profi aufstoßen würden und die der Autor verbessern kann.

Seriöse Verlage wollen kein Geld vom Autor

Beschließt ein Verlagshaus, das Werk eines unbekannten Autors zu drucken, trägt es das volle finanzielle Risiko. Schließlich bleibt der Verlag auf der bereits gedruckten Auflage sitzen, wenn das Buch ein Flop wird. Dem Autor entstehen dabei keine Kosten. Im Gegenteil, für die wenigen Bücher, die verkauft wurden, erhält er die vereinbarten Tantiemen. Auch um Lektorat und Marketingmaßnahmen kümmert sich der Verleger. Anders sieht es im Bereich der Druckkostenzuschussverlage, kurz DKZV, aus. Unter ihnen gibt es viele schwarze Schafe, die ihre Autoren eher arm als berühmt machen. Verlage, die Zuschüsse verlangen, lassen sich schlicht dafür bezahlen, dass sie ein bestimmtes Buch drucken.

Dabei verschleiern unseriöse Anbieter gern, wie hoch der Endpreis für den Autor ausfällt, Beträge in Höhe von mehreren Tausend Euro sind keine Seltenheit. Einige verlangen sogar für das Lektorat des Textes Extragebühren. Typisch für DKZV sind die fehlenden Marketing- und Vertriebswege. Das Buch wird zwar gedruckt, aber nicht beworben, sodass die Chancen auf einen Verkaufserfolg gleich Null sind. Anzeigen, in denen explizit nach unbekannten Autoren gesucht wird, sollten Sie misstrauisch machen. Auch bei Lobeshymnen auf Ihr eingesandtes Manuskript ist Vorsicht geboten, vor allem, wenn sie mit einer Beispielrechnung davon einhergehen, wie schnell sich die Druckkosten für Ihr Werk angeblich amortisieren.

Vorher lektorieren lassen

Bücher, die bei einem Verlag erscheinen, durchlaufen vor ihrer Veröffentlichung das Lektorat. Dabei werden sie weniger auf Rechtschreibfehler und grammatikalische Schnitzer kontrolliert. Vielmehr prüft der Lektor, ob Figuren und Spannungsbogen gut ausgearbeitet sind oder ob es beim Aufbau der Geschichte noch Verbesserungsbedarf gibt. Das Lektorat ist also eine inhaltliche Prüfung des Textes, die das Manuskript enorm aufwerten kann. Manche Autoren lassen ihr Manuskript daher schon im Vorfeld von einem freien Lektoren überprüfen. Er kann detaillierte Hilfestellung leisten und einem Text zu echter Marktreife verhelfen, seine Dienste kosten jedoch Geld. Wer sich ein professionelles Lektorat nicht leisten kann, sollte das Manuskript zumindest sorgfältig korrigieren und von mehreren Testlesern auf inhaltliche Schwächen überprüfen lassen.

Nicht zu viele Manuskripte einsenden

Natürlich steht es dem Autor frei, ein Manuskript an verschiedene Verlage zu schicken. Aufgrund der mitunter langen Wartezeiten ist dieses Vorgehen auch empfehlenswert. Es kann schließlich vorkommen, dass mehrere Verlagshäuser Interesse an einem Text zeigen und dem Autor ihre jeweiligen Konditionen anbieten. Erst wenn der Autor einen Vertrag unterschreibt, ist er an einen Verlag gebunden. Weniger ratsam ist es, die Entwürfe mehrerer Romane an denselben Verleger zu schicken. Nicht nur Autoren selbst verlieren hierbei schnell den Überblick, auch von Lektoren wird dieses Vorgehen nicht gern gesehen. Besser Sie warten die Rückmeldung des Verlags ab. Vielleicht bekommen Sie vom Lektor wertvolle Anregungen, die Sie auch für Ihr nächstes Projekt verwenden können. Vorausgesetzt natürlich, es liegt nicht bereits in seinem Büro, auf einem unbearbeiteten Stapel unverlangt eingesandter Entwürfe.

Alternativen zur Veröffentlichung über einen Verlag

Auch gute Manuskripte mit Erfolgspotenzial werden manchmal abgelehnt. Beispielsweise weil sich kein Verlag findet, der das gewählte Genre bedient, das Budget zum Aufbau neuer Autoren bereits verplant ist oder die Lektorenkonferenz mit knapper Mehrheit dagegen stimmt, das Projekt zu verlegen. Für Autoren, die nicht auf ihre Entdeckung durch einen Verlag warten wollen, gibt es verschiedene Alternativen. Sie können ihr Werk über einen Books-On-Demand-Anbieter drucken und in den Buchhandel bringen oder sie entscheiden sich für das digitale Self-Publishing. Beide Varianten setzen ein hohes Maß an Eigeninitiative voraus. Auch die finanziellen Rahmenbedienungen unterscheiden sich von den üblichen Verlagskonditionen. Je nachdem, wie professionell Sie Ihr Projekt gestalten wollen, müssen Sie außerdem in Lektorat, Korrekturservice oder den Erwerb einer ISBN investieren.

Buch im Selbstdruck veröffentlichen: Kosten

Verlagshäuser legen fest, in welcher Auflage ein Buch erscheint. Im ungünstigsten Fall verlegen sie mehr Bücher, als Kunden kaufen wollen und machen ein Verlustgeschäft. Beim Books-On-Demand-Verfahren wird das Buch hingegen erst gedruckt, wenn eine Bestellung eingeht, es verkauft sich also in jedem Fall. Für die Herstellung und den Versand von E-Books fallen keine oder nur geringen Gebühren an. Beispielsweise für die Vergabe einer ISBN, mit der das Buch über jede Buchhandlung bestellt werden kann. Manche Self-Publishing-Plattformen bieten zubuchbare Servicepauschalen, beispielsweise für die Covergestaltung. Mit höheren Kosten müssen lediglich Autoren rechnen, die die Druckversion ihres Buches selbst in einer bestimmten Auflage bestellen, etwa um es über ihren Onlineshop zu verkaufen.

Books On Demand

Books-On-Demand sind Bücher, die erst hergestellt werden, wenn ein Kunde sie bestellt. Bis dahin lagern sie als elektronische Datei auf dem Server des Anbieters. Geht eine Bestellung ein, wird das Buch gedruckt und ausgeliefert. Neben dem namensgebenden Unternehmen gibt es weitere Verlage, die den Druck auf Nachfrage anbieten. Auch Self-Publishing-Plattformen wie KDP von Amazon unterhalten mittlerweile Partnerprogramme, mit denen Autoren ihr E-Book drucken lassen können. Dabei ist es üblich, dass der Autor den Verkaufspreis seines Buches selbst bestimmt. Die Gewinnmarge liegt über den Tantiemen, die ein klassischer Verlag bezahlt. Sie kann bis zu 70 Prozent betragen. Je nach Anbieter kann der Kunde bei der Gestaltung seiner Printausgabe zusätzliche Services in Anspruch nehmen. Sie sind meist kostenpflichtig und umfassen Leistungen wie Lektorat, Korrektur von Rechtschreibfehlern oder professionelle Covergestaltung.

Als E-Book im Internet veröffentlichen

Ganz ohne Papier und Druckerei werden E-Books hergestellt. Der Autor muss sich lediglich auf einer Self-Publishing-Plattform registrieren und seinen Text im geforderten Dateiformat hochladen sowie die rechtlich-finanziellen Rahmenbedingungen in der Eingabemaske markieren. Für Neukunden stellen die großen Plattformen Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Verfügung, Amazon gibt sogar einen Gratisratgeber heraus, der Anfänger an die Erstellung eines E-Books für den firmeneigenen Reader heranführt. Ist der Text hochgeladen, muss er vom Anbieter freigeschaltet werden. Je nach Plattform und Kapazität dauert dieser Prozess wenige Stunden bis Tage. Unternehmen wie Kobo, Neobooks oder Amazon erreichen Kunden in der ganzen Welt, dabei entscheidet der Autor, in welchen Ländern er mit seinen Werken vertreten sein will. Verkaufszahlen, Ranglisten und Einnahmen kann er über seinen Account verfolgen. Je nachdem welchen Anbieter und welches Preismodell er wählt, erhält er zwischen 35 und 70 Prozent Tantiemen.

Vorteile von Self-Publishing

Wer sein Buch im Selbstdruck veröffentlicht, ist unabhängig von der Meinung von Lektoren und dem aktuellen Jahresprogramm der Verlage. Auch rechtlich sind Selfmade-Autoren in einer bequemeren Position. Anders als beim klassischen Autorenvertrag müssen sie ihre Rechte nicht für einen Zeitraum von mehreren Jahren an einen Verlag abgeben, sondern können jederzeit wählen, wo und wie ihr Werk erscheinen soll. Außerdem können sie in weit größerem Maße mitentscheiden, wie hoch ihre Gewinnmarge sein soll. Je nach Anbieter übertrifft sie die Tantiemen, die im klassischen Verlagswesen üblich sind, um ein Vielfaches. Statt 8 bis 10 Prozent erhalten Self-Publisher bis zu 70 Prozent des Verkaufspreises. Dabei entstehen ihnen kaum Kosten, sie gehen also kein finanzielles Risiko ein.

Unabhängig von Verlagen und Zusagen

Während die Werke etablierter Schriftsteller oft Selbstläufer sind, kosten neue Autoren den Verlag viel Geld. Ob ein Buch veröffentlicht wird, hängt daher nicht nur von der Qualität des Textes ab. Er muss darüber hinaus zum Verlagsprogramm und zum Budget des Hauses passen und manchmal auch schlicht zum richtigen Zeitpunkt auf dem Schreibtisch des Lektors landen. Bevor Stephenie Meyers Twilight-Saga erschien, waren romantische Vampirgeschichten kein Verkaufsschlager. Im Windschatten ihres Erfolges aber kamen auch Fantasyromanzen auf den Markt, die zuvor vielleicht abgelehnt worden wären. Für einen Selbstverleger aber spielen diese Faktoren keine Rolle. Er ist unabhängig von der Verkaufspolitik und dem Wohlwollen der Verlage und kann seine eigenen Texte veröffentlichen wo und wie er will. Wer sich von vorneherein fürs Self-Publishing entscheidet, kann sein Buch sofort verlegen und muss nicht monatelang auf das Antwortschreiben des Verlags warten.

Alle Rechte bleiben beim Autor

Autoren, die auf klassischem Weg veröffentlichen, unterzeichnen einen Vertrag, in dem sie bestimmte Rechte für einen bestimmten Zeitraum an den Verlag abtreten. Dabei bleibt das Urheberrecht auf Lebenszeit beim Autor, die Nutzungsrechte an seinem Werk jedoch gehen exklusiv auf den Verlag über. Der Autor kann also nicht mehr entscheiden, wo und in welcher Form sein Werk erscheint. Im ungünstigsten Fall kann der Autor nicht einmal Auszüge aus dem eigenen Buch online stellen oder hat keinen Einfluss auf Hörbuch- oder E-Book-Ausgaben seiner Texte. Self-Publisher bleiben normalerweise im Besitz sämtlicher Nutzungsrechte. Sie können sich zwar für die Teilnahme an einem Exklusivprogramm entscheiden, diese Mitgliedschaft jedoch zeitnah kündigen. Sie sind also flexibler und müssen sich weniger mit möglichen vertraglichen Fallstricken auseinandersetzen wie Autoren, deren Bücher von einem klassischen Verlagshaus herausgegeben werden

Geringe Kosten durch Digitaldruck

Das Books-On-Demand-Verfahren ist erheblich günstiger als der klassische Buchdruck. Verwendet wird das Digitaldruckverfahren, bei dem die Texte ohne Einsatz von Druckplatten direkt auf das Papier gedruckt werden. Für Druckerei und Autor ist es daher unerheblich, ob zwei, hundert oder tausend Bücher gedruckt werden. Da die Texte in Dateiform ausschließlich Speicherplatz aber keine Lagerhalle benötigen, entfallen außerdem teure Gebühren für die fachgerechte Lagerung. Noch günstiger sind nur die Herstellung und der Versand von E-Books. Wer sein Werk ausschließlich in elektronischer Form verkaufen will, muss überhaupt nicht in Vorleistung gehen, sondern kann bei den meisten Anbietern das Basispaket an Serviceleistungen kostenlos in Anspruch nehmen.

Nachteile von Self-Publishing

Große Self-Publishing-Plattformen wie Amazon und Distributoren wie ePubli oder Neobooks haben eine beträchtliche Reichweite. Mit einem Mausklick erscheint das eigene Buch Tausenden von potenziellen Lesern. Zugleich gibt es immer mehr Autoren, die den Selbstdruck für sich entdecken. Die große Herausforderung besteht also darin, das eigene Werk unter den zahlreichen Neuerscheinungen sichtbar zu machen. Ohne fleißige Selbstvermarktung ist dieses Ziel kaum zu erreichen. Auch beim Self-Publishing kann es zu Wartezeiten kommen, die Geduld und Nerven kosten. Außerdem gelingt es nur wenigen, sehr erfolgreichen Autoren einen Vertrag mit einem Verlag zu ergattern. Manche Vertreter des klassischen Literaturbetriebs lehnen Werke, die bereits veröffentlicht wurden, noch immer ab.

9.1 Ohne gute Selbstvermarktung kaum Umsätze zu erwarten

Damit ein Buch zum Bestseller werden kann, braucht es Öffentlichkeit. Dementsprechend große Summen investieren Verlagshäuser in den Aufbau eines neuen Autors. Sie organisieren Marketingkampagnen, Lesungen, Besprechungen in Zeitschriften, Interviews, Pressetermine und TV-Auftritte. Self-Publisher hingegen müssen sich diese Öffentlichkeit hart erarbeiten und dort präsent sein, wo sich ihre Leser aufhalten. In sozialen Netzwerken, auf E-Book-Blogs und in Foren mit entsprechend großen Mitgliederzahlen. Sie sollten keine Scheu davor haben, Blogger, Videorezensenten und Zeitschriften anzuschreiben und das eigene Projekt mit der Bitte um Rezension vorzustellen. Auch für ihre Pressemappe oder die Organisation von Lesungen sind sie verantwortlich. Diese Form der Selbstvermarktung kostet jedoch viel Zeit und Durchhaltevermögen, mitunter mehr als das Schreiben selbst.

Je nach Anbieter lange Wartezeiten

Self-Publisher entscheiden selbst, wann, wo und in welcher Form sie ihre Bücher verlegen. Sie sind aber abhängig davon, dass ihre Autorenplattform reibungslos funktioniert und der Distributor ihre Bücher zeitnah an seine Partnershops ausliefert. Unter Umständen muss das E-Book in jedem Shop eine neue Prüfung durchlaufen, sodass es einige Tage dauern kann, bis es überall erhältlich ist. Noch längere Wartezeiten müssen mitunter Autoren von Books-On-Demand in Kauf nehmen. Das Werk geht zwar in Druck, sobald eine Bestellung vorliegt, es kann aber drei Wochen oder länger dauern, bis der Endkunde es tatsächlich in den Händen hält. Für manche Leser sind derart lange Lieferzeiten ein Grund, vom Kauf abzusehen.

Bereits veröffentlichte Werke uninteressant für Verlage

Durch die Entwicklung handlicher E-Book-Reader und bedienerfreundlicher Self-Publisher-Programme kann heute jeder Schreibbegeisterte das eigene Werk kostengünstig auf den Markt bringen. Von einigen Verlagen wird diese Entwicklung nach wie vor kritisch beäugt. Erfolgreiche Self-Publisher stellen vielleicht nicht die Daseinsberechtigung des gesamten Verlagswesens infrage, sorgen jedoch für eine größere Unabhängigkeit des Autors vom Verleger. Die Qualität der Texte nimmt dadurch aber eher ab als zu. Bei Neobooks, Amazon und Co. gibt es schließlich keine Qualitätskontrolle. Erlaubt ist jede Geschichte, die nicht gegen geltendes Recht verstößt, selbst wenn sie vor abstrusen Handlungssträngen, Stilblüten und grammatikalischen Fehlern nur so strotzt. Handelt es sich nicht gerade um einen Bestseller, der auf Blogs und in sozialen Medien Furore macht, sind die meisten selbst verlegten Werke daher uninteressant für die Lektoren großer Häuser.

Self Publishing Anbieter im Vergleich

Welcher Self-Publishing-Anbieter am besten zum eigenen Projekt passt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Beispielsweise davon, ob das Buch als E-Book, als Printausgabe oder in beiden Versionen erscheinen soll. Wer zum ersten Mal ein E-Book im Selbstverlag veröffentlicht, sollte außerdem auf Übersichtlichkeit und leichte Bedienbarkeit der Self-Publishing-Plattform achten. Foren, in denen sich die Autoren gegenseitig unterstützen und rascher Support sind ebenfalls wichtige Kriterien für Anfänger. Zusätzliche Leistungen wie Übersetzungsdienste, Hörbuchproduktion oder Lektorat haben nicht alle Anbieter im Programm. Außerdem gibt es einen Unterschied zwischen reinen Self-Publisher-Plattformen und sogenannten Distributoren. Zu ihnen gehören beispielsweise Bookrix, Neobooks oder ePubli. Sie unterhalten ihre eigenen Shops und fungieren darüber hinaus als Vermittler zwischen dem Autor und anderen Händlern, wobei nicht jeder Distributor jeden Händler beliefert.

1 Amazon Kindle Direct Publishing

Im Jahr 2009 brachte Amazon den ersten Kindle E-Reader auf den deutschen Markt. Wenig später wurde die Autorenplattform Kindle Direct Publishing, kurz KDP, ins Leben gerufen. Das Unternehmen verwendet eine eigene Rechteverwaltung sowie ein eigenes Nummerierungssystem. Autoren, die ausschließlich über Amazon verkaufen wollen, können sich die Gebühr für die ISBN also sparen. Außerdem arbeitet der US-amerikanische Konzern mit Partnerunternehmen zusammen, über die Autoren eine Druckausgabe und eine Hörbuchversion ihres Buches erstellen können. KDP ist für Autoren kostenlos, die Tantiemen betragen bis zu 70 Prozent des Verkaufspreises. Amazons Self-Publisher-Plattform gilt als besonders anwenderfreundlich und übersichtlich. Ihre Nutzung wird daher gerade Anfängern im Selbstverlag empfohlen.

2 Apple

Das US-amerikanische Unternehmen unterhält einen eigenen E-Book-Shop, den iBook Store, auf dem Selbstverleger ihre Texte anbieten können. Autoren können wählen, ob sie ihr E-Book in den Standardformaten PDF oder ePub veröffentlichen oder lieber mit der firmeneigenen Software iBooks Author arbeiten. Wer diese verwendet, ist an den iBook Store gebunden und darf seine Arbeit nicht auf Amazon und Co. zum Verkauf anbieten. E-Books im PDF- oder ePub-Format hingegen dürfen auch über andere Shops vertrieben werden. Auch in weiteren Punkten unterscheidet sich Apple's Self-Publishing-Plattform von anderen Anbietern. Nutzer brauchen für die Anmeldung eine Apple ID, diese wiederum setzt eine gültige Kreditkarte voraus. Außerdem benötigen sie eine US-Steuernummer, deren Ausgabe einige Wochen dauern kann. Anders als bei Amazon, Kobo oder Nook muss das E-Book mit einer ISBN versehen sein, die der Autor ebenfalls erst käuflich erwerben muss.

3 Kobo

Der E-Book-Shop Kobo wurde 2009 in Kanada gegründet und zwei Jahre später von dem japanischen Handelsunternehmen Rakuten übernommen. Das Unternehmen vertreibt eine Reihe eigener E-Reader. Über die deutschsprachige Self-Publishing Plattform Kobo Writing Life können Autoren ihre digitalen Bücher in über 160 Ländern und 77 Sprachen veröffentlichen. In Deutschland halten sich die Marktanteile des Unternehmens in Grenzen, dafür ist es in anderen Ländern umso erfolgreicher. Wer in anderen Sprachen schreibt oder seine Texte übersetzen lässt, erreicht über Kobo eine große potenzielle Leserschaft. Die Nutzung der Plattform ist für den Autor kostenfrei. Wer nur für den Kobo Bookstore schreibt, benötigt auch keine ISBN.

4 Nook Press

Nook Press ist eine Self-Publishing-Plattform, die seit 2014 auch deutschsprachigen Autoren offensteht. Sie gehört zu Barnes & Noble, dem größten Buchhandelsunternehmen der USA, das ein eigenes Lesegerät für E-Books vertreibt. Autoren können ihre Texte auf Nook Press kostenlos verlegen, die Tantiemen liegen je nach Preis und Vertragsgestaltung bei 45 bis 60 Prozent. Zusätzliche Serviceleistungen wie ein Korrektorat oder Programme zur Covergestaltung bietet die noch junge Plattform nicht. Erschwerend kommt hinzu, dass die Markteinführung des Nook E-Readers in Deutschland noch aussteht. Deutsche Kunden können E-Books von Nook Press bisher nur über Apps auf PC, Laptop oder Tablet lesen. Dank des großen Marktanteils in den USA ist sie aber insbesondere für Autoren empfehlenswert, die ihre Texte in englischer Sprache veröffentlichen wollen.

5 Beam E-Books

Beam E-Books gehört zu den absoluten Pionieren auf dem deutschen E-Book-Markt und hat sich vor allem mit dem Vertrieb DRM-freier E-Books einen Namen gemacht. Im Jahr 2014 wurde das in Berlin gegründete Unternehmen von der Bastei Luebbe AG übernommen. Zum Angebot gehören neben belletristischen Texten auch Bestsellerserien aus dem Bereich der Heftromane, beispielsweise Perry Rhodan oder Irrlicht. Eine offene Autorenplattform hat Beam E-Books nicht eingerichtet. Wer über Beam veröffentlichen will, muss zuerst mit dem Support Kontakt aufnehmen und sich als Self-Publisher vorstellen. Die Anmeldung erfolgt postalisch. Erst danach wird der Nutzer für den Selbstverlag freigeschaltet. Das Erstellen und Hochladen der E-Books erfolgt dabei auf einer Partnerseite von Beam.

6 ePubli

Die Self-Publishing-Plattform ePubli gehört zur Verlagsgruppe Holtzbrinck, einem großen deutschen Medienunternehmen mit Sitz in Stuttgart. Auf ihr können Autoren sowohl E-Books veröffentlichen als auch ihre Texte in Buchform drucken lassen. Als Distributor verteilt ePubli E-Books an sämtliche große Onlinehändler wie Amazon, Google Play, Apple oder Kobo. Der Autor erhält 70 Prozent des Nettoerlöses, die Auszahlung erfolgt monatlich. Die Selbstverleger-Plattform ist für ihre umfangreichen Serviceleistungen bekannt, die der Autor kostenpflichtig bestellen kann, aber nicht muss. Dazu gehören beispielsweise der Konvertierungsservice und die Vermittlung an freie Lektoren, Grafikdesigner oder Marketingspezialisten.

7 XinXii

XinXii ist ein deutscher Self-Publishing-Anbieter mit Sitz in Berlin, zu dessen Partnershops Amazon, Bertelsmann, Hugendubel und Thalia aber auch Händler aus dem deutschsprachigen Ausland, den USA und Indien gehören. Außerdem beliefert XinXii die elektronische Leihbücherei Scribd. Wobei Autoren selbst entscheiden können, ob sie von dieser Option Gebrauch machen. Ihr Honorar beträgt 40 oder 70 Prozent und ist abhängig vom Verkaufspreis des E-Books. Für die Bereitstellung einer ISBN zum Verkauf in anderen Shops berechnet XinXii für nicht belletristische Texte eine einmalige Gebühr. Außerdem können Autoren ihre Manuskripte kostenpflichtig ins Korrektorat geben.

8 Bookrix

Bookrix ist ein deutscher Self-Publisher und Distributor. Das im Jahr 2008 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in München und beliefert mehr als 60 Händler, darunter Thalia, Amazon, Bol und Weltbild. Auf der dazugehörigen Autorenplattform können Selbstverleger ihre Texte einer großen Community von Schreibbegeisterten und Lesern vorstellen und die Bücher anderer Autoren lesen und bewerten. Der Selbstverlag über Bookrix sowie die Konvertierung der Texte ins ePub-Format sind kostenlos, die Tantiemen betragen 70 Prozent des Nettoverkaufspreises. Darüber hinaus hat die E-Book-Plattform ein exklusives Programm für ihre erfolgreichsten Autoren ins Leben gerufen, die von Bookrix besonders unterstützt und beworben werden.

9 Neobooks

Neobooks gehört zur großen deutschen Verlagsgruppe Droemer Knaur. Als Distributor beliefert das Unternehmen mehr als 300 Vertriebspartner, unter anderem die Tolino-Händler, Amazon, Apple und Google. Selbstverleger erhalten 70 Prozent Tantiemen auf ihren Nettoverkaufserlös, Gebühren fallen keine an. Die kostenfreie Autorenwerkstatt gibt Antwort auf Fragen wie: Wie schreibe ich ein Exposé? Was sind Metadaten? Wie kann ich meine Verkäufe erhöhen? Neobooks sucht explizit nach neuen Talenten, die ihre zukünftigen Werke für Droemer Knaur schreiben. Wer sich bewerben will, lädt nicht nur sein E-Book hoch, sondern schickt ein Exposé ans Lektorat. Auch besonders erfolgreiche Autoren haben guten Chancen auf Aufnahme ins Verlagsprogramm.

10 Ciando

Ciando ist E-Book-Shop und Distributor in einem. Das deutsche Unternehmen mit Sitz in München beliefert über 100 Shops und mehr als 1000 Buchhandlungen. Das Sortiment umfasst über 1 Million E-Books. Darüber hinaus arbeitet es mit zahlreichen deutschen Bibliotheken zusammen. Das Münchner Unternehmen unterhält allerdings keine eigene Self-Publisher-Plattform. Für den Vertrieb über Ciando müssen Autoren daher bei einem Verlag unter Vertrag sein oder sie gründen einen eigenen Kleinverlag und werden so Partner des Unternehmens. Für E-Books von Ciando braucht der Kunde kein spezielles Endgerät. Er kann sie auf seinem eReader ebenso lesen wie auf seinem Tablet-PC oder Laptop.

11 Libreka

Libreka gehört seit dem Jahr 2015 zur Zeilenwert GmbH und bietet kein eigenes Autorenprogramm, sondern ist ausschließlich als Distributor für Kunden aus dem Verlagswesen und dem Buchhandel tätig. Dabei bedient das in Frankfurt ansässige Unternehmen alle großen Onlinehändler und auch die bekannten Buchhandelsketten vor Ort, unter anderem Thalia, Hugendubel, Osiander und Weltbild. International arbeitet es mit über 1000 Handelspartnern zusammen und vertreibt mehr als 2 Millionen E-Books. Im Unterschied zu anderen Distributoren lässt sich Libreka allerdings nicht am Umsatz beteiligen, sondern arbeitet mit einem pauschalen Vergütungsmodell, bei dem der Kunde einen Fixpreis pro Titel und Monat bezahlt.

Fazit

Die meisten Schriftsteller unterscheiden sich nicht durch außergewöhnliches Talent von Hobbyautoren. Sie haben es in ihrem Handwerk vielmehr durch jahrelange Übung zu Reife und Präzision gebracht. Sie wissen, wie man Geschichten spannend aufbaut und Figuren erfindet, denen der Leser gerne folgt. Außerdem kennen sie Techniken, mit denen sie kreative Blockaden überwinden können und gehen beim Schreiben routiniert und sortiert vor. Manche von ihnen haben Schreibkurse besucht, andere die entsprechende Ratgeberliteratur gelesen. Einige wenige haben sich alles selbst beigebracht. Dank des wachsenden E-Book-Marktes und leicht zu bedienender Self-Publishing-Programme sind Autoren auch nicht länger abhängig von Lektoren und Verlagen.

Wenn Sie selbst Lust darauf bekommen haben, ein Buch zu schreiben, brauchen Sie für den Anfang nicht mehr als eine gute Idee, ein Textverarbeitungsprogramm oder ganz klassisch, Block und Stift. Nehmen Sie sich Zeit, Ihre Idee und Ihre Figuren auszuarbeiten. Seien Sie sorgfältig mit Ihrer Recherche und arbeiten Sie an Ihrem Text wie ein Goldschmied an einem Schmuckstück: Mit Präzision und Leidenschaft. Dann halten Sie vielleicht schon bald Ihr erstes, selbstverfasstes Buch in den Händen oder stöbern auf Ihrem Self-Publisher-Account durch Verkaufszahlen und Rezensionen zu Ihrem eigenem E-Book.

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